Orales Fluconazol

Schon geringe Dosen erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt

  • Die orale Einnahme von Fluconazol kann embryotoxisch wirken.

  • Das Antimykotikum "Fluconazol" ist laut einer aktuellen Fall-Kontroll-Studie embryotoxisch. Tierexperimente zeigten nicht nur eine Erhöhung der Fehlgeburtenrate, sondern auch einen Anstieg angeborener Herzfehler.

    Das Mittel wirkt gegen vulvovaginale Candidose, unter der auch viele Schwangere leiden. Reicht eine lokale Behandlung nicht aus, ist der nächste Schritt häufig die orale Gabe des Medikaments.

    Die von der Pharmako-Epidemiologin Anick Bérard und MitarbeiterInnen von der Universität Montreal vorgestellten Studienergebnisse zeigen, dass bereits eine einzelne Dosis von 150 mg Fluconazol für den Embryo gefährlich werden kann. Die meisten Schwangerschaften, in denen es nach einer Exposition mit Fluconazol zu einer Fehlgeburt gekommen war, hatten diese niedrige Dosis erhalten. Der absolute Anteil der Schwangerschaften, die nach der Exposition mit Fluconazol in einer Fehlgeburt endeten, lag bei unter 1 %. Die Plattform embryotox.de rät dazu, eine systemische antimykotische Therapie mit Fluconazol nur bei zwingender Indikation und möglichst nicht im ersten Trimenon durchzuführen.

    Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 20.2.2019  Bérard A et al.: Associations between low- and high-dose oral fluconazole and pregnancy outcomes: 3 nested case–control studies. DHZ

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 25.02.2019