Niedersachsen

Spezialsprechstunde bei Zwillings- oder Beckenendlagengeburten

  • Von links: Hebamme Nina Meier und die Mutter Sina B. mit ihren Zwillingen Elisa und Clara sowie Dr. Rüdiger Klapdor

  • Viele Sectiones in Deutschland sind medizinisch nicht notwendig. Selbst wenn eine Schwangere Zwillinge erwarte oder das Ungeborene in der Beckenendlage liege, heiße das nicht unbedingt, dass sie nur durch einen Kaiserschnitt entbunden werden könne.
    Seit dem Frühjahr gibt es in der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine Spezialsprechstunde. Ein Team aus Ärzt:innen und Hebammen berät und begleitet die Schwangeren während der letzten Schwangerschaftswochen, damit die werdenden Mütter besser entscheiden können, ob ein Kaiserschnitt oder eine natürliche Geburt das Richtige für sie ist.
    In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe werden den werdenden Eltern sogenannte Geburtsmodus-Gespräche angeboten. Häufig seien Frauen, die Zwillinge erwarten oder deren Kind in Beckenendlage liegt, von vornherein fest davon überzeugt, dass es für sie keine Alternative zum Kaiserschnitt gebe. Doch eine Sectio sei nicht automatisch die bessere Variante. »Es gibt Gründe dafür und dagegen, das kommt immer auf den einzelnen Fall an«, so Dr. Rüdiger Klapdor.
    In der Sprechstunde nähmen sich Hebammen und Ärzt:innen Zeit für die werdenden Eltern, informierten sie sachlich und könnten ihnen vielleicht auch unbegründete Ängste nehmen. Die Fachleute hätten reichlich Erfahrung und würden die Studien und medizinischen Leitlinien kennen. Das Ziel sei, Schwangere so gut zu informieren, dass sie selbst die richtige Entscheidung für sich treffen können.
    Interessierte können sich über die Schwangeren-Ambulanz der Frauenklinik unter der Telefonnummer 0511.5 32 95 67 zur Spezialsprechstunde für Zwillingsgeburten und Beckenendlage anmelden.

    Quelle: Medizinische Hochschule Hannover, 2.8.2021 · DHZ

    Rubrik: Regionales

    Erscheinungsdatum: 09.08.2021