Prospektive Studie

Striae und innere Verwachsungen nach Sectio – ein Zusammenhang?

  • Es besteht ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen der Dichte von Striae und inneren Verwachsungen nach einer Sectio.

  • Um herauszufinden, wie sich innere Verwachsungen nach einer ersten Sectio mit Schwangerschaftsstreifen in Verbindung bringen lassen, wurden 100 Frauen mit einer Re-Sectio in eine prospektive Studie eingeschlossen. Die Schwangeren wurden nach dem Davey Score System (siehe Kasten) in drei Gruppen eingeteilt, je nach Ausmaß der Striae gravidarum. Die Schwere und das Ausmaß der inneren Verwachsungen wurden intraoperativ mit der Nair-Klassifikation bestimmt. Die demografischen Faktoren waren für alle Frauen vergleichbar. Es zeigten sich signifikant stärkere Verwachsungen in der Gruppe mit mittleren und schweren Striae gravidarum im Vergleich zu Frauen ohne Striae.

    Deutlich wurde ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen erhöhter Striae-Dichte und der Adhäsionsschwere vor allem im rechten und linken oberen Quadranten des Abdomens. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die präoperative Bewertung des Schweregrades der Schwangerschaftsstreifen und der Ausdehnung insbesondere in den oberen Quadranten eine praktikable Option ist, um das Risiko der zu erwartenden Verwachsungen bei Patienten mit wiederholtem Kaiserschnitt vorherzusagen und sich als Operateur bereits präoperativ darauf einzustellen.

    Der Davey Score

    Der Bauch wird in Quadranten unterteilt, wobei die Mittellinie und die horizontale Linie durch den Nabel verwendet werden. Jeder Quadrant wurde mit 0 (=klare Haut), 1 (= moderate Anzahl der Striae) oder 2 (= viele Striae) bewertet. Die Gesamtsummenwerte liegen zwischen 0 und 8. Der Schweregrad von Striae gravidarum wurde in drei Kategorien eingeteilt, 0 (abwesend), 1 bis 2 (leicht) und 3 bis 8 (schwer).

    Quelle: Kan O, Gorkem U et al.: Efficacy of striae gravidarum extension and localization on predicting intraperitoneal adhesion risk. J. Obstetrics and Gynaecology Research 2019. https://doi.org/10.1111/jog.14125 ∙ DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 16.12.2019