Verhütungsmethode entscheidet nicht über das HIV-Risiko
Frauen, die ein hohes Risiko für eine HIV-Übertragung haben – beispielsweise weil sie in Regionen mit hohen Übertragungsraten des Virus leben – sollten Zugang zu verschiedenen reversiblen Verhütungsmethoden haben und zwischen diesen wählen können. Die Wahl der Methode – Hormoninjektionen, Implantate oder Intrauterinpessare – erhöht das Risiko für eine HIV-Infektion nicht. Das bedeutet, dass das Wissen um die Notwendigkeit, bei Bedarf zusätzlich Verhütungsmittel zu verwenden, die vor HIV schützen, vorhanden ist. Das berichtet die WHO und hat entsprechend ihre Leitlinie für den Einsatz von Verhütungsmitteln überarbeitet.
Die WHO betont, dass einige der Verhütungsmethoden selbst nicht vor HIV schützen und daher zur Vorbeugung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen die korrekte und konsequente Verwendung von Kondomen nötig ist.
Die neuen globalen Empfehlungen haben besondere Bedeutung für das südlich der Sahara gelegene Afrika, das laut der WHO die höchsten HIV-Übertragungsraten aufweist. Gleichzeitig ist in Afrika der Mangel an Verhütungsmethoden laut der WHO besonders groß.
Derzeit habe ein Viertel der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren (24 Prozent), die die Geburt von Kindern verzögern oder verhindern wollen, nur begrenzten Zugang zu moderner Verhütung. Dies sei der höchste unerfüllte Bedarf in allen WHO-Regionen.
„Es besteht eine klare Notwendigkeit, sicherzustellen, dass Frauen in Afrika Zugang zu qualitativ hochwertigen HIV- und STI-Präventions- und Testdienstleistungen sowie zu einer breiten Palette von Verhütungsmitteln haben, die ihren Werten, Präferenzen, Ansichten und Anliegen entsprechen“, so Felicitas Zawaira, Direktorin für Familie und reproduktive Gesundheit in der afrikanischen Region der WHO.
Quelle: aerzteblatt.de, 29.8.2019 ∙ DHZ