Kann Vitamin C einer Hyperbilirubinämie vorbeugen?

Eine Supplementierung mit Vitamin-C im letzten Monat der Schwangerschaft verringert den Bilirubinspiegel bei Neugeborenen signifikant.

Die Literaturrecherche einer iranischen Forschergruppe ergab, dass der Vitamin-C-Spiegel im Blut von Säuglingen mit Hyperbilirubinämie niedriger war als bei gesunden Säuglingen. Um dem nachzugehen wurde eine Doppelblindstudie durchgeführt – weder die teilnehmenden Frauen, noch die VersuchsleiterInnen wussten, wer Vitamin-C beziehungsweise ein Placebo einnahm. Frauen der Interventionsgruppe nahmen zum Ende der Schwangerschaft täglich 500 mg Vitamin-C, die Kontrollgruppe täglich 500 mg Placebo ein. Die Daten von 128 gesunden schwangeren Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren und deren Kindern wurden in diese randomisiert-kontrollierte Studie eingeschlossen.

Nach der Geburt wurde am fünften Tag eine Blutprobe aus der kindlichen Ferse entnommen und auf den Gesamtbilirubinspiegel getestet. Es zeigte sich, dass sich dieser bei beiden Gruppen unterschied: Eine Supplementierung mit Vitamin-C im letzten Monat der Schwangerschaft verringerte den Bilirubinspiegel bei Neugeborenen signifikant. Die Studie geht jedoch mit der Limitierung einher, dass keine mütterlichen Vitamin-C-Spiegel gemessen wurden.

Die AutorInnen diskutieren, dass hohe Vitamin-C-Spiegel signifikante Mengen an Wasserstoffperoxid bilden können, die zu einer Abnahme von Hämoxygenase-1 führen kann. Dies wiederum erklärt die geringeren Bilirubinwerte. Zudem erhöht sich der mütterliche Bedarf an Vitamin-C zum Ende der Schwangerschaft, was die positive Wirkung einer Supplementierung erklären kann.

Quelle: Khadem Al-Hosseini M et al.: The effect of vitamin C supplementation in the last month of pregnancy on neonatal bilirubin levels; A double-blind randomized clinical trial. Complementary Therapies in Medicine 2020. doi: https://doi.org/10.1016/j.ctim.2020.102359 · DHZ