Zahngesundheit und Frühgeburtlichkeit

Zahnpflege reicht bei Schwangeren oft nicht aus

  • Um denFolgen mangelnder Zahnpflege wie beispielsweise Frühgeburtlichkeit vorzubeugen, brauchen Schwangere mehr Aufklärung.

  • Zahn- und Zahnfleischerkrankungen können bekanntermaßen mit Frühgeburten und einem niedrigen Geburtsgewicht einhergehen. Doch Zahnbehandlungen während der Schwangerschaft sind sicher und die nationalen Leitlinien in Australien empfehlen mindestens einen Zahnarztbesuch während der Schwangerschaft. Jüngste Erhebungen zeigen aber, dass es um die Zahngesundheit der Schwangeren nicht sehr gut bestellt ist.

    Für die Studie wurden 732 Schwangere per Fragenbogen befragt, neun von zehn gehörten aus sozioökonomischer Sicht zu den oberen 20 % der Bevölkerung. Trotzdem war das Wissen über Zahnpflege dünn. 37 % würden nur im Notfall zum Zahnarzt gehen, 69 % von ihnen glauben, dass die Lokalanalgesie nicht sicher ist und 86 % waren sich sicher, dass Röntgen in jedem Fall schädlich ist.

    39 % der Frauen hatten Zahnprobleme während der Schwangerschaft und knapp ein Drittel von ihnen achteten deshalb darauf, was sie aßen, was wiederum ihre Gesundheit beeinflusste. Der größte Teil der Frauen (82 %) erhielten in der Schwangerenvorsorge keine Empfehlung für einen Zahnarztbesuch. Und nur die Hälfte der Schwangeren ging zum Zahnarzt. Die Hauptgründe, nicht zum Zahnarzt zu gehen waren: keine Priorität (46 %), Zeitprobleme (36 %), Angst, dass es nicht sicher für das Baby sei (18 %)  – die Kosten hielten 14 % von ihnen ab.

    Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Wissen der Schwangeren über die Bedeutung angemessener Zahnpflege nicht ausreichend ist. Es besteht dringender Informationsbedarf in der Schwangerenvorsorge.

    Quelle: Hanna B, Morris J, Tong S, Seeho S: Dental Practices, Perceptions and Knowledge among a High Socioeconomic Obstetric Population DHZ

     

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 16.11.2017