Niedersachsen

Zwei Kliniken in Hannover und Region schließen Geburtshilfe

Hebammen aus der Region haben am 12. November vor dem Siloah-Krankenhaus in Hannover gegen die Reformpläne des Regionsklinikums demonstriert. Die Hebammen forderten die Rücknahme der Pläne, die unter anderem die Schließung der Geburtshilfe im Klinikum Nordstadt vorsehen. Im Siloah traf sich der Aufsichtsrat des Klinikum Region Hannover (KRH).

Die angekündigte Schließung zweier Kliniken in Hannover wird nach Einschätzung des Hebammenverbandes Niedersachsen weitreichende Probleme in der Region nach sich ziehen. Das Klinikum Region Hannover (KRH) schließt die Häuser Nordstadtklinik und Großburgwedel im nächsten Jahr. Diese betreuen insgesamt bisher jährlich 1.500 Geburten. Wer diese Geburten zukünftig betreut, ist derzeit noch nicht geklärt. Aussagen der Klinikleitungen der weiteren Krankenhäuser in Hannover, die 1.500 Geburten zusätzlich zu übernehmen, werden durch eigene Recherchen des Hebammenverbandes widerlegt.

Der Hebammenverband in Niedersachsen weist seit Jahren darauf hin, dass die Sicherheit von Geburtshilfe gefährdet wird, wenn Hebammen immer noch mehr Geburten betreuen müssen. Bereits im vergangenen Jahr schloss eine Klinik in Hannover und bei gleich bleibender personeller Besetzung mussten bereits jetzt etwa 800 zusätzliche Geburten in den drei größeren Kliniken der Stadt aufgefangen werden.

Die Schließung der Kliniken bedeuten für die dort angestellten Hebammen möglicherweise eine drohende Arbeitslosigkeit. Die Schließung des Nordstadtkrankenhauses hat zudem Auswirkungen auf die Zukunft des Hebammenberufes in der Region. Dort befindet sich seit vielen Jahrzehnten die Hebammenschule. Zur Ausbildung gehört der Einsatz in den geburtshilflichen Abteilungen und auf den Wochenstationen. Schon derzeit müssen Hebammen in Ausbildung in Externate in andere Häuser entsandt werden, um eine qualitative gute Ausbildung zu gewährleisten.

In Niedersachsen verzeichnet der Hebammenverband einen steigenden Hebammenmangel, gut ausgebildeter Nachwuchs wird dringend benötigt. Brigitte Salisch vom Hebammenverband Niedersachsen: „Wir fragen uns, in welchen Kliniken die werdenden Hebammen zukünfig ihre praktische Ausbildung erhalten sollen und was die zuständigen Politikerinnen und Politiker tun werden, um zukünftig die Qualität der Ausbildung in Hannover zu gewährleisten.“

(Brigitte Salisch Hebammenverband Niedersachsen e.V., 30.10.2014, haz.de)

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 18.11.2014