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Vorträge, 3. September
Peggy Seehafer
Dammschutz – was sagt die Evidenz,
was wünschen die Frauen?
Etwa 70 Prozent der vaginalen Geburten gehen mit einer Verletzung
des Genitale einher – und insbesondere nach Sphincterruptur mit
einer Einschränkung der Lebensqualität der Frauen. Diese zu vermei-
den ist von jeher ein Anliegen von Hebammen und der Dammschutz
war lange die Methode der Wahl. In den vergangenen Jahren hat der
Dammschutz an Popularität eingebüßt, doch erstrahlt er nun in neuem
Glanz: Während eine Meta-Analyse von 2011 keinen positiven Effekt
des Dammschutzes nachweisen konnte – außer, dass die Frauen ohne
Dammschutz länger über Schmerzen im Bereich des Perineums klag-
ten –, findet eine neuere Meta-Analyse von 2015 deutliche Hinweise
auf seine protektive Wirkung. Einige Länder wie beispielsweise Groß-
britannien und Spanien haben daraufhin ihre Leitlinien aktualisiert
und empfehlen den Dammschutz wieder als präventive Maßnahme.
Aber auch dies setzt eine informierte Entscheidung und Einwilligung
der Frau voraus.
Grit Kretschmar-Zimmer
Das Wochenbett – Frau und Hebamme im
Spannungsfeld zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Egal, ob eine Hebamme bereits seit vielen Jahren Frauen im Wochen-
bett betreut oder frisch und enthusiastisch in die Nachsorgen startet:
Oft klaffen die eigenen Vorstellungen und die Realität weit auseinan-
der. Warum ist das so?
Haben sich die Frauen verändert? Ist es ein Phänomen der Zeit,
dass das Wochenbett nicht mehr als eine wichtige und schützenswerte
Zeit der Anpassung gesehen wird? Jede Hebamme hat auf dem klei-
nen gemeinsamen Nenner der Ausbildung ein eigenes Konzept, dem
sie folgt. Aber auch jede betreute Frau und ihre Familie hat eigene
Ansprüche, die nicht zwingend mit denen der Hebamme übereinstim-
men ... Diese Reibung erzeugt Unzufriedenheit, aber auch Wärme! Es
ist einen Versuch wert, bestehende Denkmuster auf den Prüfstand zu
stellen. Grit Kretschmar-Zimmer wagt einen Perspektivwechsel.
Weitere Informationen zum Programm und zu den ReferentInnen unter
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