25 Jahre Ohrenkuss

»Aus einem Forschungsprojekt wurde ein großes Magazin, wo wir alle mitarbeiten«

  • Das Ohrenkuss-Team auf einem Kölner Hinterhof

  • Im März 2023 erscheint die 50. Ausgabe des Ohrenkuss-Magazins. Das Jubiläumsheft hat das Thema Freundschaft. 50 Autor:innen mit Down-Syndrom haben an dieser Ausgabe mitgeschrieben.

    Vor 25 Jahren entstand Ohrenkuss im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Bonner Universität. 1998 dachten viele Menschen noch, dass Personen mit Down-Syndrom nie das Lesen und Schreiben lernen könnten. Jetzt, 25 Jahre später, ist klar: Menschen mit Down-Syndrom können natürlich lesen und schreiben lernen. Und nicht nur das: Ihre Texte sind gleichermaßen minimalistisch und poetisch und finden eine große Zahl an Leser:innen. Das Heft hat aktuell 2.500 Abonnent:innen und finanziert sich durch Abos, Lesungen, Schreibwerkstätten und Spenden.

    Inzwischen arbeiten fast 20 entwachsene Personen mit Down-Syndrom im Ohrenkuss-Team Rheinland mit. Sie treffen sich seit 25 Jahren alle 14 Tage. Zurzeit, seit Beginn der Pandemie, online, und manchmal auch wieder live. 40 Fernkorrespondent:innen arbeiten mit und senden ihre Texte per E-Mail oder Post.

    Natalie Dedreux ist genauso alt wie der Ohrenkuss. Sie diktiert: »Ich bin schon seit 2016 beim Ohrenkuss dabei, weil es einfach gut ist, dass es uns gibt und dass es den Ohrenkuss gibt. Denn man muss ja sagen: Der Ohrenkuss ist eine Familie für mich. Das ist voll geil. Und ich werde 2023 auch 25. Auch voll geil.«

    Über Ohrenkuss berichtete die DHZ bereits im Februar 2006 und thematisierte die damals geplante Ausgabe zum Thema »BABY«. Nachzulesen ist der Artikel von Rosanna D-Ortona in der DHZ 02/2006.

    Wer mehr über Ohrenkuss erfahren oder spenden möchte, den Newsletter erhalten, ein Abo abschließen oder eine Lesung miterleben möchte, kann sich auf der offiziellen Website informieren.

    Quelle: Ohrenkuss, 14.3.23 · DHZ

     

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 15.03.2023