Schwangerschaftsabbruch

Mediziner:innen sollen besser geschützt werden

  • Laut Ärztepräsident Klaus Reinhard müssen Proteste von radikalen gegnern von Schwangerschaftsabbrüchen klar von politischen Demonstrationen abgegrenzt und Ärzt:innen besser geschützt werden.

  • Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat einen besseren Schutz von Mediziner:innen vor radikalen Schwangerschaftsabbruchsgegner:innen gefordert. Diejenigen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, müssten wirksam vor Drangsalierungen, Bedrohungen und Angriffen bewahrt werden, so Reinhardt. »Die Kolleginnen und Kollegen haben es mit teilweise radikal auftretenden Aktivisten zu tun, die in der Nähe von Praxen teilweise wochenlang demonstrieren«, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Sie bekämen Mails mit Beleidigungen, aber auch mit expliziten Bedrohungen. »Diese Proteste müssten klar von politischen Demonstrationen abgegrenzt werden. Denn das, was einige Kolleginnen und Kollegen erleben, geht über das Recht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung weit hinaus.«
    Bis Ende März soll eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission ihre Empfehlungen zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs vorlegen. Die Kommission soll auch Empfehlungen zum Thema Eizellspende vorlegen. Reinhardt sagte dazu, das Embryonenschutzgesetz sei völlig veraltet: »Es ist nicht mehr zu rechtfertigen, warum die Samenspende erlaubt ist, die Eizellspende aber nicht.«

    Quelle: dpa, 2.1.2024 ∙ DHZ

    Rubrik: Beruf und Praxis

    Erscheinungsdatum: 04.01.2024