Deutscher Hebammenverband

Preisverleihung für innovative Hebammenarbeit

  • Preisträgerinnen des Deutschen Hebammenpreises 2023 mit DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer (rechts im Bild), dm-Marketingrepräsentantin Fabienne Keck (links im Bild, erste Position) und DHV-Beirätin für den Angestelltenbereich Andrea Ramsell (links im Bild, zweite Position).

  • Mit einer Reihe von Preisen würdigte der Deutsche Hebammenverband (DHV) gemeinsam mit seinem langjährigen Kooperationspartner dm-drogerie markt erstmals in diesem Jahr herausragende Arbeiten und Projekte von Hebammen und Hebammenteams mit Signalcharakter. Im Mittelpunkt stehen Best-Practice-Modelle, die besonders innovative Lösungen für den Versorgungsalltag anbieten, Netzwerkbildung und Prozessoptimierung fördern und grundsätzlich nachhaltig positive Wirkungen haben. Damit rückten die beiden Kooperationspartner den Verdienst und Stellenwert von Hebammen ins Rampenlicht.

    Der Deutsche Hebammenpreis ist dotiert mit insgesamt 6.500 Euro. Der Deutsche Hebammenpreis 2023 wird in den Kategorien ›Teams‹, ›Herausragende, individuelle Innovation und Kreativität‹ und ›Außergewöhnliche Ansätze in der Ausbildung‹ verliehen.

     

    Preisträger:innen für die Kategorie 1 ›Teams‹:

     

    1. Platz: Kreißsaal-Team vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Preisgeld: 2.500 Euro)

     

    Mit der Implementierung eines Punktesystems (POAK) wurde hier ein Instrument entwickelt, das schon in zahlreichen Kreißsälen deutschlandweit Anwendung findet und Interesse im deutschsprachigen Ausland geweckt hat. Ein echtes Best-Practice-Beispiel, welches auf die einzelnen Teams und Settings angepasst werden kann und damit zu einer besseren interprofessionellen Zusammenarbeit führt. Auch zum Monitoring von Versorgungsengpässen und als Personalbemessungsinstrument ist das Tool geeignet. Dabei stehen Patient:innensicherheit und Risikominimierung im Vordergrund.

     

    2. Platz: Hebammenteam des Geburtshauses Idstein (Preisgeld: 1.500 Euro)

     

    Als besonders bemerkenswert stufte die Jury die Bemühungen dieses Hebammenteams ein, die außerklinische Geburtshilfe im ländlichen Raum mit all den bekannten Stolpersteinen und Schwierigkeiten aufrecht zu erhalten und dabei die Arbeitszufriedenheit der Kolleg:innen zu verbessern und neue Kolleg:innen zu gewinnen. Mit regelmäßigen Simulationstrainings wurden die Patientensicherheit und das Teamgefüge maßgeblich gesteigert. Dies hat ebenso Auswirkungen auf den gesamten QM-Prozess eines Geburtshauses, was sich positiv auf die Risikobewertung auswirkt.

     

    3. Platz: Johanniter-Krankenhauses Geesthacht (Preisgeld: 1.000 Euro)

     

    Besonders innovativ und vorbildlich bewertete die Jury das Engagement zur Förderung der physiologischen Geburt und die damit verbundene Steigerung der Arbeitszufriedenheit im Team. Dies ist untrennbar mit einer interprofessionellen Zusammenarbeit, Anpassung und Neuausrichtung des geburtshilflichen Angebots sowie fortlaufender Kommunikation und Evaluation verbunden. Ergebnisse werden unmittelbar im QM sichtbar und sichern langfristig den Erfolg der Maßnahmen.

     

    Preisträger:innen für die Kategorie 2 ›Innovation und Kreativität‹:

     

    1. Platz: Katrina Bauersachs, Geburtshaus Idstein (Preisgeld: 1.500 Euro)

     

    Die Jury würdigt hier insbesondere das Engagement, mit dem sich die Preisträgerin für ihre Kolleginnen im Geburtshausteam einsetzt. Mit dem neuen Dienstplanmodell werden nicht nur die Bedürfnisse der Kolleginnen berücksichtigt, sondern auch darauf geachtet, für ausreichend Erholungszeit aller Teammitglieder zu sorgen. Das hat positive Auswirkungen auf die Sicherheit in der Betreuung und damit auch auf das Qualitätsmanagement. Davon profitieren nicht nur die Kolleginnen, sondern auch die betreuten Frauen und Familien. An diesem Projekt wird deutlich, wie wertvoll und wichtig eine konstante Betreuung für den Geburtsverlauf ist.

     

    Preisträger:innen für die Kategorie 3 ›Außergewöhnliche Ansätze in der Ausbildung‹:

     

    1. Platz: Hebammenschule Lahr (Auszeichnung)

     

    Als besonders auszeichnungswürdig wertete die Jury hier die alternativen Lernmethode(n), die es ermöglicht haben, eine Frau während des kompletten Schwangerschaftsverlaufes zu begleiten. Mit diesem Projekt wurden schon früh Wissen und Grundlagen für eine fundierte Hebammenbegleitung in der Schwangerschaft vermittelt und Einblicke in die freiberufliche Hebammenarbeit gegeben. Evidenzbasiertes Wissen und Kreativität haben sich dabei nicht ausgeschlossen. Profitiert haben sowohl Schwangere als auch Auszubildende. Abgeschlossen wurde das Projekt im Wochenbett mit der Übergabe eines Portfolios und eines gemeinsamen Treffens. Daraus entstand ein ähnlich funktionierendes Wochenbett-Projekt. Die feierliche Preisübergabe fand am 15. Mai 2023 im Rahmen des 17. Deutschen Hebammenkrongesses im Estrel Berlin statt.

    Quelle: DHV, 16.5.23 · DHZ

     

    Rubrik: Aus- und Weiterbildung

    Erscheinungsdatum: 17.05.2023