Lehrfilm und Dokumentation

All my babies - Geschichte einer Hebamme

  • Der Film "All my babies" wurde 1952 als Lehrfilm konzipiert. Er ist darüber hinaus das beeindruckende Porträt einer afroamerikanische Hebamme.

  • Dieser Film aus dem Jahr 1952 ist die Geschichte von Mary Coley, einer afroamerikanischen Hebamme, vor mehr als einem halben Jahrhundert im ländlichen Georgia. Gedreht wurde der Film als Demonstrationsfilm für die sogenannten „Oma"-Hebammen, ein Begriff für afroamerikanische Laiengeburtshelferinnen, die die Mehrheit der schwarzen und weißen Frauen in den ländlichen Südstadten in dieser Zeit geburtshilflich unterstützen. Vor diesem Hintergrund war der Film als Lehrfilm vom Department of Public Health in Georgia 1952 konzipiert und gesponsert worden. „All My Babies“ wurde – über seine ursprüngliche Bestimmung hinaus – schon bald von der UNESCO auf der ganzen Welt eingesetzt.

    Der Filmemacher George C. Stoney drehte den Film in enger Zusammenarbeit mit der Hebamme Mary Coley. Er sollte zeigen, dass Hebammen sich sehr gewissenhaft an Hygienestandards halten müssen. Eine zentrale Stelle im Film ist der Vortrag eines Mediziners, der die Zusammenhänge zwischen mangelnder Hygiene und Müttersterblichkeit erklärt. Die minutiöse Händehygiene der Hebamme Coley macht dies in längeren dokumentarischen Filmsequenzen daraufhin überaus deutlich. Die zweite Botschaft des Films betrifft die Notwendigkeit der Schwangerschaftsvorsorge. Auch hier zeigt sich Coley im Film als große Expertin.

    Mit der Kamera begleitet wird die erfahrene Geburtshelferin, die in ihrem Leben mehr als 3.000 Kindern auf die Welt half, durch zwei Geburten. Die erste handelt von einer Frau, die schon zwei glückliche Geburten erlebt hatte, während die andere bereits zwei Fehlgeburten aufgrund fehlender Schwangerschaftsvorsorge hatte. Unter Coleys sorgfältiger Beratung und Anleitung erleben beide Frauen glückliche Schwangerschaften und Geburten zu Hause.

    Der 53-minütige Film ist sowohl ein zutiefst respektvolles Porträt der "Miss Mary" als auch ein Bericht über die Lebensbedingungen dieser Zeit in der afroamerikanischen Bevölkerung der Südstaaten. Er wurde 2002 von der Library of Congress, der öffentlich zugänglichen Forschungsbibliothek des Kongresses der Vereinigten Staaten, als „kulturell, historisch und künstlerisch bedeutende Arbeit" zur ständigen Aufbewahrung in der National Film Registry ausgewählt. Inzwischen ist er frei zugänglich und kann unter folgendem Link im Internet angeschaut werden: http://www.snagfilms.com/films/title/all_my_babies_a_midwifes_own_story#.

    (originalpeople.org; wikipedia; DHZ)

     

     

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 25.02.2015