Bremen

Bremer Bündnis zur Unterstützung der natürlichen Geburt

Nach zweijähriger Beratungsphase stellte Ende April das „Bremer Bündnis zur Unterstützung der natürlichen Geburt“ seine Empfehlungen vor und empfiehlt den in der Geburtshilfe Tätigen, sich auf diese zu verpflichten. So plädiert das Netzwerk aus ÄrztInnen, Hebammen, Krankenkassen sowie gesundheits- und frauenpolitischen AkteurInnen dafür, Schwangerschaft und Geburt als natürliche Lebensprozesse zu sehen und Frauen in ihrer Fähigkeit natürlich zu gebären zu unterstützen. Hierzu bedarf es nach Meinung der ExpertInnen einer gezielteren Information der Schwangeren und einer veränderten Betreuung der Gebärenden.

Über eine gute Zusammenarbeit zwischen Hebammen und FrauenärztInnen sowie eine enge Vernetzung zwischen Klinik, Praxis und außerklinischer Betreuung kann die natürliche Geburt zusätzlich gestärkt werden. Weiterhin fordert das Bündnis, die bisherige Risikobetonung in Schwangerschaft und Geburt zu überdenken.

Mit den Empfehlungen wendet sich das Bündnis an die breite fachliche Öffentlichkeit und möchte zum konstruktiven Dialog anregen, um zu entsprechenden Veränderungen zu kommen. Mit einer gezielten Öffentlichkeitskampagne im Juni 2015 soll die natürliche Geburt in den Fokus gestellt werden.

Das Bündnis trat erstmals im Jahr 2012 auf Einladung des Senators für Gesundheit und der Landesfrauenbeauftragten zusammen. Ausgangspunkt der Beratungen war die in den letzten Jahren stetig gestiegene Kaiserschnittrate, die sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt hat. So hatte in Bremen im Jahr 2013 fast jede dritte Frau ihr Kind durch einen Kaiserschnitt bekommen.

(Senat für Gesundheit der Freien Hansestadt Bremen, 28.4.2015)

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 13.05.2015