Studie zum Hebammenmangel

Deutlich mehr Nachfrage als Angebot

  • 77 % der Hebammen in Hessen bekommen mehr Anfragen von Schwangeren als sie annehmen können.

  • Werdende Mütter in Hessen fragen im Schnitt sechs bis sieben Hebammen an, bis sie fündig geworden sind. Das geht aus einem Gutachten des Deutschen Krankenhausinstituts und der Hochschule für Gesundheit Bochum für die hessische Landesregierung hervor. „Im Ergebnis bestätigt das Gutachten die angespannte Situation der Hebammenversorgung“, teilte Sozialminister Kai Klose (Grüne) Ende August in Wiesbaden mit.

    Für die Studie wurden 1.530 Mütter in Hessen befragt, die im Jahr 2018 ein Kind geboren haben, sowie rund 640 Hebammen und mehrere Krankenhäuser. Für nahezu alle Hebammenleistungen ist demnach mehr Nachfrage als Angebote vorhanden. So gaben 77 % der befragten Hebammen an, dass sie mehr Anfragen erhielten als sie annehmen könnten. Ein anderes Ergebnis der Studie ist, dass die Mütter im Schnitt 21 Minuten bis zum nächsten Krankenhaus mit Geburtshilfe brauchten, für ein Viertel der Mütter war der Weg länger als 30 Minuten.

    Die Ergebnisse des Gutachtens sollen nun in dem Expertengremium „Runder Tisch Zukunftsprogramm Geburts- und Hebammenhilfe in Hessen“ diskutiert werden. Der Runde Tisch war 2019 ins Leben gerufen worden, um die Situation genauer zu beleuchten.

    Quelle: dpa, 20.8.2020 DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 20.08.2020