Kaiserschnitt

Die Häufigkeit ist auch von der Hebamme abhängig

Ist die Wahrscheinlichkeit für eine Sectio von der diensthabenden Hebamme abhängig? Dazu wurden in einer retrospektiven Kohortenstudie aus Boston (USA) die Häufigkeiten von sekundären Sectiones bei Erstgebärenden mit Einlingsschwangerschaften am Termin in Schädellage in Bezug zum Dienst einzelner Hebammen gesetzt. 3.031 Geburten wurden 71 Hebammen zugeordnet. Die mittlere Sectiorate lag bei 26 Prozent, schwankte aber zwischen 8,3 Prozent bis zu 48 Prozent. Und: Die 25 Prozent der Hebammen mit den meisten Sectiones fuhren drei Mal häufiger mit den Frauen in den OP als die 25 Prozent der Hebammen mit den wenigsten Sectiones. 

Damit zeigte sich, dass einzelne Hebammen in einem nicht zu unterschätzenden Maß auf die Entscheidung zu einer Sectio beitragen. Um diese Erkenntnis zukünftig in gezielte Weiterbildungsmaßnahmen einfließen lassen zu können, sind aber noch weitere genauere Erhebungen notwendig, die den Einfluss der Hebamme genauer erklären.

(Edmonds J et al.: Variation in Cesarean Birth Rates by Labor and Delivery Nurses. J Obstet Gynecol Neonatal Nurs. 2017. 46 (4): 486–493.  http://www.jognn.org/article/S0884-2175(17)30259-9/fulltext/DHZ)

 

Rubrik: Beruf und Praxis

Erscheinungsdatum: 17.07.2017