UNICEF

Eine Chance für jedes Kind

Ende Juni veröffentlichte UNICEF in New York den Bericht „Zur Lage der Kinder 2016“ mit umfassenden Daten und Fakten. Nach Hochrechnungen werden bis 2030 etwa 69 Millionen Kinder unter fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten sterben, 167 Millionen in Armut leben und 750 Millionen Frauen schon als Mädchen verheiratet worden sein. Unter diesen Voraussetzungen werden die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) in den kommenden 14 Jahren nicht zu erreichen sein. UNICEF fordert daher die Lage der Kinder weltweit so schnell wie möglich zu verbessern.

So sind Kinder, die heute zur Welt kommen, deutlich weniger von Armut gefährdet als noch zu Beginn des Millenniums. Sie haben heute eine zu 40 Prozent höhere Chance ihren fünften Geburtstag zu erleben und in die Schule zu gehen. Durch Impfprogramme konnten Maserninfektionen um 79 Prozent gesenkt werden, wodurch zwischen 2000 und 2014 das Leben von 17 Millionen Kindern gerettet werden konnte.

Der Report hält fest, dass jedes zusätzliche Schuljahr das zukünftige Einkommen der Kinder um rund zehn Prozent erhöht. Und für jedes zusätzliche Schuljahr, das Jugendliche absolvieren, fällt die Armutsrate des Landes durchschnittlich um neun Prozent. Schulsysteme können Ungerechtigkeiten verschärfen, wenn die Mittel nicht dorthin fließen, wo sie am stärksten benötigt werden. Forschungsergebnisse von UNICEF zeigen, dass den Kindern der wohlhabendsten zehn Prozent der Bevölkerung rund 46 Prozent der öffentlichen Bildungsausgaben zugutekommen. Daher muss eine Umverteilung der öffentlichen Bildungsgelder zugunsten der benachteiligten Kinder stattfinden.

Weitere Informationen sowie der vollständige Bericht finden sich im Internet unter http://weshare.unicef.org/Package/2AMZIFFS4KH.

(UNICEF, 28.6.2016)

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 14.09.2016