Systematisches Review aus Australien

Evidenzen für eine Eins-zu-eins-Betreuung im Wochenbett

  • Bereits ein persönlicher Kontakt durch eine Fachperson kann sich positiv auf die Stillbeziehung auswirken.

  • Das Ziel einer aktuellen australischen systematischen Übersichtsarbeit war die Evaluation der Bedeutung einer Eins-zu-eins-Betreuung für Frauen im Wochenbett. Hierbei standen der persönliche Kontakt durch eine Fachperson und die Auswirkungen auf die mütterliche und kindliche Gesundheit im Fokus.

    Dazu wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, die zum Einschluss von 15 Studien (n = 8.332 Frauen) führte. Die Ergebnisse zeigten auf, dass bereits mindestens ein Kontakt während der ersten vier Wochen nach der Geburt positive Auswirkungen auf das Stillverhalten von Frauen hatte. So führte mindestens ein persönlicher Kontakt dazu, dass weniger Frauen mit dem Stillen während der ersten vier bis sechs Lebenswochen aufhörten. Zudem entschieden sich weniger Frauen dazu, während der ersten vier bis sechs Lebenswochen und zum Zeitpunkt sechs Monate nach der Geburt zuzufüttern.

    Die Evaluation der Studien zeigte keine Unterschiede hinsichtlich der Berufsgruppen, die eine Eins-zu-eins-Betreuung durchführten oder der Organisationsform, in der die Eins-zu-eins-Betreuung durchgeführt wurde. Die AutorInnen schlussfolgerten, dass sich bereits der einmalige, persönliche Kontakt durch eine Fachperson positiv auf die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind auswirken kann.

    Quelle: Brodribb W, et al.: Face-to-face health professional contact for postpartum women: A systematic review. Women and Birth 2019. http://dx.doi.org/10.1016/j.wombi.2019.11.003 ∙ DHZ

     

     

    Rubrik: Wochenbett

    Erscheinungsdatum: 09.01.2020