Folgen von Rufbereitschaft

Hebammenrufbereitschaft bedeutet, dass eine Hebamme des Vertrauens zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Geburt zur Verfügung steht. In diesem Fall ist es umso wichtiger, den Stress für die einsatzbereite Hebamme so gering wie möglich zu halten.

Unsicherheit führt zu Stress, Stress beeinflusst das Wohlbefinden negativ und kann, auf längere Sicht, ein Gesundheitsrisiko darstellen. Was kann getan werden, um Stress und Belastung zu verringern? Welche Risikofaktoren können vermieden werden? Wie können „Work-Life Balance“, Gesundheit und Wohlbefinden von Hebammen geschützt oder verbessert werden? Dies sind Beispiele für Fragen, die im Forschungsprojekt „On-Call“ des Behavioural Science Institute der Radboud Universität in Nimwegen (Projektleitung Carla Ziebertz) beantwortet werden sollen.

Im ersten Teil des Forschungsprojektes „On-Call“ wurde eine Umfrage unter 1.798 niederländischen ArbeitnehmerInnen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass viele ArbeitnehmerInnen Rufbereitschaft negativ erfahren. Die Unsicherheit – nicht zu wissen, ob und wann man zur Arbeit gerufen wird – ist für viele ein großer Stressfaktor und viel entscheidender als die Dauer der Rufbereitschaft oder Anzahl der Abrufe wenn es um die negativen Folgen der Rufbereitschaft geht. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass schon wenige Stunden in Rufbereitschaft negative Folgen für die Erholung, das Privatleben und das Leistungsvermögen haben können, wenn diese Stunden negativ erfahren werden.

Im derzeit laufenden zweiten Teil des Forschungsprojektes werden die Folgen der Rufbereitschaft anhand von experimentellen Studien näher untersucht. Ziel ist es herauszufinden, welche Faktoren die Folgen der Rufbereitschaft möglicherweise beeinflussen.

Im dritten Teil sollen die Einsichten in der Praxis angewandt werden. Hierfür werden noch berufstätige Hebammen gesucht, die an der Studie teilnehmen möchten.

Weitere Informationen im Internet unter www.oncall-research.com.