Covid-19

Frauen müssen vor unsicheren Methoden zum Schwangerschaftsabbruch geschützt werden

ÄrztInnen sorgen sich wegen der Corona-Pandemie um ungewollt schwangere Frauen, die einen Abbruch planen. Es könne sein, dass diese zu unsicheren Methoden für einen Schwangerschaftsabbruch griffen, „mit der Gefahr von gesundheitlichen Schäden wie Entzündungen, Sterilität, Blutungen, bis hin zum Tod“, erklärte die Gießener Ärztin Kristina Hänel Mitte März gemeinsam mit einem Netzwerk aus ÄrztInnen, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten.

Derzeit gebe es große Einschränkungen in Beratungsstellen sowie Praxen und Kliniken. Zu befürchten sei zugleich, dass es wegen der Ausgangsbeschränkungen zu mehr unerwünschten Schwangerschaften infolge einer Zunahme häuslicher und sexueller Gewalt komme.

Das Netzwerk aus ÄrztInnen und Verbänden wie Pro Familia fordert unter anderem, Videoberatung oder telefonische Beratung der Frauen zu ermöglichen. Ansonsten müssten die vor dem Eingriff vorgeschriebene Pflichtberatung und die Wartefrist ausgesetzt werden. Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch zu Hause mit telemedizinischer Begleitung solle bis Ende der neunten Schwangerschaftswoche zugelassen und die Eingriffe sollten als notwendige medizinische Leistungen im Sinne der Pandemiebestimmungen anerkannt werden.

Quelle: dpa, 23.3.2020 · DHZ

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 24.03.2020