Deutscher Hebammenverband zur Notfallversorgung

Frauen und Mütter im BMG-Eckpunktepapier vergessen

  • Der Deutsche Hebammenverband beklagt, dass mit dem Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums zur Notfallversorgung Schwangere und Mütter außen vor gelassen worden sind.

  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Mitte Januar Eckpunkte für eine einheitliche Akutversorgung mithilfe von Notfallzentren und Terminservicestellen vorgestellt. Ziel ist es, Patient:innen im Notfall künftig besser zu versorgen. Das entsprechende Gesetz soll im Januar 2025 in Kraft treten. Die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) Ulrike Geppert-Orthofer zeigt sich enttäuscht.

    »Das aktuell vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellte Eckpunktepapier zur Reform der Notfallversorgung bringt die traurige Wahrheit nochmal ganz deutlich ans Licht: Die Versorgungssicherheit von Müttern und Schwangeren spielt in unserem Land überhaupt keine Rolle.« Zum wiederholten Male würden schwangere Frauen und werdende Mütter bei den Eckpunkten der Bundesregierung komplett ausgelassen.

    Obwohl die Notfallambulanzen und Kreißsäle jetzt schon maßlos überfüllt seien, sehe es Lauterbach nicht für notwendig an, adäquate Anlaufstellen für die betroffenen Frauen zu schaffen. Der Deutsche Hebammenverband hätte bereits vor vielen Monaten ein Konzept vorgelegt, auf dessen Grundlage die Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und Wöchner:innen über 24 Stunden, sieben Tage, die ganze Woche lang problemlos gewährleistet wäre.

    »Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum die Expertise unseres Verbands dazu bislang nicht erfragt wurde«, so Geppert-Orthofer weiter. Der DHV fordere den Bundesgesundheitsminister deshalb mit aller Deutlichkeit auf, Hebammen von Anfang an in der Notfallversorgung mitzudenken und auch hier die Bedürfnisse von Frauen in dieser besonders sensiblen Lebensphase mit denen aller anderen Patient:innengruppen gleichzustellen. »Sonst bleibt Frauengesundheit weiterhin ein blinder Fleck – das darf nicht länger geduldet werden«, resümiert Geppert-Orthofer.

    Quelle: DHV, Berlin, 17.01.2024 ∙ DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 18.01.2024