Stellungnahme zum Beitrag: „Fütterstörungen: Wenn Essen Angst macht“
Liebe LeserInnen,
in der Februarausgabe der DHZ haben wir auf den Seiten 32 bis 36 einen Artikel des Psychologen Dietmar Langer unter dem Titel „Fütterstörungen: Wenn Essen Angst macht“ veröffentlicht. Uns haben auf unterschiedlichen Kanälen viele kritische Rückmeldungen zu dem Beitrag erreicht und zu der Tatsache, dass wir Dietmar Langer als Autor zu diesem Thema angefragt haben, trotz seiner umstrittenen und viel diskutierten Therapiemethoden zum Thema Schlaf- und Fütterstörungen, die im Film „Elternschule“ zu sehen sind.
Wir haben Dietmar Langer aufgrund einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für das Thema Fütterstörungen angefragt, der persönliche Hintergrund Dietmar Langers im Zusammenhang mit dem Film „Elternschule“ war uns zum Zeitpunkt der Akquise nicht bewusst – erst kurz vor Druckfreigabe sind wir auf das Thema gestoßen. Als Redaktion müssen wir uns den Vorwurf machen, diesen Zusammenhang nicht frühzeitig erkannt zu haben. Natürlich spielt in der Redaktion auch der Hintergrund von potenziellen AutorInnen eine Rolle, um abzuwägen, ob sie für einen Beitrag in Frage kommen.
Bei vielen Rückmeldungen hatten wir den Eindruck, dass die Kritik sich an dem Film orientiert, nicht an dem Artikel. Viele der genannten Punkte sind in dem in der DHZ veröffentlichten Artikel nicht zu finden. Unter anderem werden die im Artikel genannten rigiden Fütterungszeiten kritisiert – die in der DHZ veröffentlichte Tabelle ist ein Beispiel-Protokoll eines sieben Monate alten Kindes, ohne den darin dokumentierten Rhythmus als Pflicht oder Ziel zu erklären. Es geht in dem Artikel nicht um allgemeine Empfehlungen zur Fütterung, sondern um das Thema, wie echte Fütterstörungen erkannt und Eltern in der Beziehung zu ihrem Kind unterstützt werden können.
Der Film stellt Erziehungsmethoden vor, die viele Menschen nicht teilen können und über die wir nach Erscheinen des Artikels in der Redaktion intensiv und kontrovers gesprochen haben. Wir befürworten einen kritischen und sachlichen Austausch zu diesem Thema und werden diesem in der DHZ in Form von LeserInnenbriefen und Fachartikeln oder Kommentaren einen Raum geben!
> Lesen Sie hierzu in der Märzausgabe der DHZ auf Seite 132f. den Leserbrief des Kinderarztes Dr. Herbert Renz-Polster und einen Beitrag von ihm in einer der kommenden Ausgaben der DHZ.