UNESCO

Hebammenwesen zum immateriellen Kulturerbe ernannt

  • Globale Anerkennung für Hebammen: UNESCO nimmt »Hebammenwesen« in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf.

  • Nach fünf Jahren großen Engagements mehrerer nationaler und internationaler Hebammenverbände entschied am 6. Dezember 2023 das Zwischenstaatliche Komitee der UNESCO auf seiner Sitzung in Botswana, das »Hebammenwesen« in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufzunehmen.

    »Diese Anerkennung unseres Berufsstands erfüllt uns mit großem Glück und Ehrfurcht«, kommentiert Ulrike Geppert-Orthofer, DHV-Präsidentin, das Ereignis. »Es ist ein historischer Moment und ein starkes Signal, das von dieser Entscheidung der UNESCO ausgeht. Der Hebammenberuf gehört zu den ältesten Berufen der Welt. Seit gestern wissen alle Regierungen auf der Welt, dass sie den Hebammenberuf als kostbares Kulturgut zu schützen, seinen Ursprung zu erhalten und seine Weiterentwicklung zu fördern haben«, so Geppert-Orthofer. »Die Würdigung durch die UNESCO«, ergänzt die DHV-Präsidentin, »unterstreicht den herausragenden Stellenwert von Hebammen für Leben und Werden weltweit und wird alle Hebammen, die sich überall großen Herausforderungen gegenübergestellt sehen, in ihrem Tun bestärken.«

    »Die Einschreibung ist ein Meilenstein für den weltweiten Schutz von Frauen- und Kinderrechten rund um die Geburt, die durch Hebammen geschützt werden,« unterstreicht auch Lisa von Reiche, Mitfrau von Hebammen für Deutschland e.V., die seit zehn Jahren daran mitarbeitet, die Hebammenkunst zu schützen.

    Das Hebammenwesen war von acht Staaten für die UNESCO-Liste nominiert worden. An dem Antrag beteiligte sich Deutschland gemeinsam mit Kirgisistan, Kolumbien, Luxemburg, Nigeria, Slowenien, Togo und Zypern.

    Der UNESCO-Ausschuss begründete seine Entscheidung wie folgt: »Hebammenkunde umfasst Kenntnisse und Fähigkeiten, die das Wohlergehen von Frauen, Säuglingen, Kindern und Familien fördern. Hebammen gewährleisten die Kontinuität der Betreuung und die Unterstützung während der natürlichen Prozesse von Schwangerschaft, Geburt und nach der Geburt. Sie nutzen evidenzbasierte Forschung, Intuition sowie empirisches und traditionelles Wissen. Das Hebammenwesen garantiert grundlegende Menschenrechte, insbesondere für Frauen. Die Hebammenkunst kann von Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht ausgeübt werden. Die Mehrheit der Hebammen waren und sind jedoch Frauen.«

    Quelle: DHV, 6.12.2023 · Hebammen für Deutschland, 6.12.23 · dpa, 6.12.23 · DHZ

     

     

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 07.12.2023