Schleswig-Holstein

Klinik für Geburtshilfe in Henstedt-Ulzburg schließt

Nach der Schließung der Geburtsstation der Klinik in Preetz (> https://www.dhz-online.de/de/news/detail/artikel/klinik-in-preetz-schliesst-kreisssaal/) wird auch die geburtshilfliche Abteilung der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg ihre Pforten schließen. Die Geschäftsführung sieht den wirtschaftlichen Fortbetrieb für die Geburtshilfe und Gynäkologie nicht mehr gewährleistet.

Einen konkreten Termin für die Schließung gibt es noch nicht. Sorgen über eine vermeintlich
mangelnde flächendeckende geburtshilfliche Versorgung trat die Klinikleitung entgegen. »In der Region ist eine ausreichende und qualitativ exzellente geburtshilfliche Versorgung gewährleistet. Werdende Eltern sind auch dort weiterhin in den allerbesten Händen«, sagte Klinikmanager Sebastian Margaschewski. Die umliegenden Kliniken im südlichen Schleswig-Holstein werden nach seinen Angaben über die Schließung informiert.

Anlass für die Entscheidung sind aus Sicht der Klinik »zu erwartende Rahmenvorgaben für die geburtshilfliche Versorgung, die nicht unerhebliche zusätzliche Ressourcen erfordern«. Ein Weiterbetrieb der Abteilung hätte massive finanzielle Folgen. Die Schließung sei erforderlich, »um die langfristige Substanz und damit die Existenz der Klinik nachhaltig sicherzustellen«, so Margaschewski. Ein dauerhaft subventionsfreier Betrieb der Abteilung sei in der Level-IV-Klinik »schlechterdings unmöglich und würde langfristig das Fortbestehen der gesamten Klinik gefährden«, hieß es.

Die Zahl der Geburten in Henstedt-Ulzburg bewegte sich in den vergangenen Jahren stetig zwischen 700 und bis zu 877 (2016). Weitere Level-IV-Kliniken in Schleswig-Holstein, über deren Fortbestand ebenfalls diskutiert wird, befinden sich etwa in Eckernförde. Klinikträger Paracelsus will sich in Henstedt-Ulzburg auf die bestehenden Abteilungen u.a. in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Innere Medizin, Unfallchirurgie und Orthopädie, konzentrieren.

Quelle: aerztezeitung.de, 30.8.2022, Hamburger Abendblatt, 29.8.2022 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 01.09.2022