Schleswig-Holstein

Kostenlose Untersuchung der Muttermilch auf Schadstoffe

Das Landesamt für soziale Dienste (LAsD) untersucht seit mehr als 30 Jahren die Muttermilch von Frauen in Schleswig-Holstein auf Umweltschadstoffe.

Während die Mütter sich kostenlos über Stoffgehalte in ihrer Muttermilch informieren können, erhält das Land durch die pseudonymisierte Auswertung aller Muttermilchdaten Hinweise auf sich verändernde und neu auftretende Belastungen der Bevölkerung durch Umweltchemikalien.

Muttermilchproben werden aufgrund der regen Beteiligung stillender Mütter im Land aktuell auch im Rahmen der internationalen Muttermilchvergleichsstudie der WHO/UNEP (Weltgesundheitsorganisation/Umweltprogramm der vereinten Nationen) auf relevante Umweltchemikalien untersucht. Erste Daten aus der WHO/UNEP-Studie 2019 zeigen eine gute Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen des Muttermilchuntersuchungsprogramms in Schleswig-Holstein.

Neben diesen ›altbekannten‹ Stoffen, die in Muttermilch kontinuierlich abnehmen, tauchen mit der Zeit auch neue Schadstoffe auf, die entweder gerade erst entdeckt wurden oder deren unerwünschte Eigenschaften zuvor nicht bekannt gewesen sind. Wenn diese Stoffe besonders langlebig (persistent) in der Umwelt sind, ist es möglich, dass sie sich in der Muttermilch anreichern. Hierzu gehören zum Beispiel Chlorparaffine als Bestandteile von Weichmachern und Lacken, chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe aus Pflanzen- und Holzschutzmitteln, per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (kurz PFAS), wie sie in Funktionskleidung verwendet werden sowie polybromierte Flammschutzmittel (kurz PBDE).

Aktuell prüft das LAsD, welche dieser neueren Schadstoffe in das Muttermilchuntersuchungsprogramm Schleswig-Holstein aufgenommen werden sollten, um die erforderlichen Untersuchungsmethoden entsprechend zu erweitern.

Quelle: www.schleswig-holstein.de, September 2020

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 22.10.2020