Meta-Analyse

Marihuana-Konsum und Auswirkungen auf das Neugeborene

  • Marihuana-Pflanze in Blüte. Das Rauchen der Blätter in der Schwangerschaft schädigt das Kind, doch durch die Kopplung an den Tabakkonsum lässt sich die Ursache nicht klar voneinander trennen.

  • Ziel einer Metaanalyse, veröffentlicht in der Zeitschrift Obstetrics & Gynecology, war es, die Auswirkungen von Marihuana unabhängig vom häufigen Beikonsum von Tabak auf das Ungeborene abzugrenzen. Dazu wurden Beobachtungsstudien herangezogen, die Frauen mit und ohne Konsum unterschieden.

    Als primäre Messmerkmale wurden ein geringes Geburtsgewicht (unter 2.500 Gramm) und Frühgeburtlichkeit (unter 37+0 Schwangerschaftswochen) herangezogen. Außerdem wurden Geburtsgewicht, Schwangerschaftswoche bei der Geburt, Hypotrophie und eine Intensivbetreuung auf der Neonatologie als Messkriterien ausgewertet, sowie Totgeburten, Fehlgeburten, niedriger Apgar-Score, vorzeitige Plazentalösung und intrauteriner Fruchttod mit eingeschlossen. 31 Studien mit Marihuana rauchenden Schwangeren konnten in die Untersuchung eingeschlossen werden und anhand der gepoolten Daten ergab sich folgendes Bild: Marihuana geht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für ein sehr niedriges Geburtsgewicht und für Frühgeburtlichkeit einher. Allerdings ist der Genuss von Marihuana in der Schwangerschaft kein unabhängiger Risikofaktor, weil er fast immer an den Tabakkonsum gekoppelt ist und deshalb nicht unabhängig betrachtet werden kann und muss.

    (Connor SN et al.: Maternal Marijuana Use and Adverse Neonatal Outcomes: A Systematic Review and Meta-analysis. Obstetrics & Gynecology 2016. September 05/DHZ)

     

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 19.10.2016