Transgender

Mutter oder Vater?

Als der britische Journalist Freddy McConnell 2018 sein Kind zur Welt brachte, war er rechtlich als Mann anerkannt, dennoch darf er nicht als "Vater" registriert werden.

Freddy McConnell kam als biologische Frau zur Welt. Vor sieben Jahren begann der 32-Jährige mit seiner Geschlechtsangleichung. Obwohl McConnell seit Jahren als Mann lebt und gesetzlich anerkannt wird, soll er als "Mutter" auf der Geburtsurkunde seines Kindes eingetragen werden. Nun klagte er am Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs gegen die Eintragung. Er möchte als "Vater" oder "Elternteil" des Kindes registriert werden.

Das Familiengericht verkündete jedoch, dass McConnell als "Mutter" des Kindes eingetragen werden muss. "Es gibt einen Unterschied zwischen dem Geschlecht einer Person und ihrem Status als Elternteil", sagte Andrew McFarlane, Richter des Prozesses. "Bisher wurde eine 'Mutter' immer mit einer weiblichen Person assoziiert. Eine 'Mutter' ist jedoch eine Person, die den physischen und biologischen Prozess der Schwangerschaft und Geburt durchläuft."

Das gelte auch im Fall McConnells. Richter Andrew McFarlane begründete im Rahmen der Urteilsverkündung die Entscheidung des Gerichts: "Das Problem, das der Antragsteller ordnungsgemäß und mutig vorgebracht hat, ist im Kern eine gesellschaftspolitische Angelegenheit und keine juristische". Das wichtige Thema solle öffentlich debattiert werden.

Quelle: Spiegel online, 26.09.2019. https://spon.de/afzqN DHZ

Rubrik: Recht

Erscheinungsdatum: 01.10.2019