Neuer Masterstudiengang: Midwifery-Led Care
Die Katholische Stiftungshochschule München (KSH München) führte im Wintersemester 2019/20 erfolgreich den Bachelorstudiengang Hebammenkunde (B.Sc.) ein und gehörte somit zu einer der Hochschulen in ganz Bayern, die sich in der Akademisierung des Hebammenberufs positionierten. Jetzt legt die KSH München nach, indem sie ein Masterstudium einführt und somit die akademische und wissenschaftliche Qualifizierung von Hebammen vorantreibt. Der neue Master ist berufsbegleitend und wird in Teilen online angeboten.
»Um eine hebammengeleitete Betreuung vollumfänglich und dauerhaft eigenverantwortlich zu realisieren, ist die Vertiefung disziplinspezifischer Kompetenzen nötig«, erklärt Studiengangsleiterin Prof. Karolina Luegmair, die das neue Masterangebot maßgeblich gemeinsam mit Birgit Gollor initiiert hat. Letztere leitet den Bachelorstudiengang Hebammenkunde.
Um Familien vor dem Hintergrund der sich heute sehr rasant verändernden und komplexen Lebenswelten professionell begleiten zu können, baut der neue Studiengang gezielt auf den erworbenen Kompetenzen in der primären Hebammenausbildung auf und erweitert diese. »Das Masterstudium trägt zu einer fachlichen und wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Disziplin bei«, so Luegmair. Darüber hinaus gehe es aber auch darum, das Fachwissen und die spezifische Perspektive von Hebammen nachhaltig im Gesundheitssystem zu verankern.
Studierende des fünfsemestrigen, berufsbegleitenden Masterstudienangebots Midwifery-Led Care (M.Sc.), das im kommenden Wintersemester 2024/25 am Campus München startet, erhalten einen fundierten Einblick in das Versorgungs- und Gesundheitssystem und dessen Einflüsse auf die Hebammentätigkeit. Einzigartig sind beispielsweise die Nachhaltigkeits-Module in der Hebammenwissenschaft und in der Gesundheitsversorgung, auch bietet die KSH München ihren künftigen Master-Studierenden Wahlpflichtmodule an. »Die Fächerwahl in ihrer Summe ist darauf ausgelegt, die Lebenswelt der Zielgruppe im Kontext des deutschen und aber auch internationaler Gesundheitssysteme zu verstehen«, sagt Prof. Karolina Luegmair. Der konsekutive Studiengang wird semivirtuell angeboten; zum Ende des Studiums ist eine Praxishospitation vorgesehen, die auch im (außer-)europäischen Ausland absolviert werden kann.
Mechthild Hofner, 1. Vorsitzende Bayerischer Hebammen Landesverband e.V., begrüßt die Implementierung des Masterstudiengangs an der KSH sehr: »Es freut mich außerordentlich, dass somit auch erstmals in Bayern die Möglichkeit geschaffen wird, einen hebammenwissenschaftlichen Masterabschluss zu erwerben. Wir haben hier großen Nachholbedarf. Dieses Angebot sichert nicht nur die Attraktivität der Studiengänge, sondern stärkt die noch sehr junge Disziplin Hebammenwissenschaft. Der Bedarf der neun Studienstandorte in Bayern an wissenschaftlich ausgebildeten Hebammen für die Ausbildung unseres ›Hebammennachwuchses‹ ist enorm.«
Quelle: KSH München, 30.4.2024 · DHZ