Ohne Hebamme? – Ohne mich!

Viele Eltern befürchten den Wegfall der Hebammenbetreuung, wenn sie sich nicht mehr Haftpflicht versichern können – auch im Wochenbett bei Stillproblemen.

Die Nachricht der Hebammenverbände vom 13. Februar, dass der Versicherungsmarkt für Hebammen zusammenbräche, hat nicht nur unter den Versicherten Entsetzen hervorgerufen. Auch viele Tausend Eltern reagierten mit Empörung – und brachten ihren Prostet kurzerhand auf die Straße. Bereits am 22. Februar wurde es in Hamburg laut, am 24. Februar folgten ErMahnwachen vor den Bundesministerien für Gesundheit in Berlin und Bonn, bevor am Weltfrauentag, dem 8. März, in 14 verschiedenen Städten gegen ein Ende der Hebammenversorgung und -begleitung protestiert wurde. Und die Empörung reißt nicht ab: Zehntausende beteiligen sich an den Protesten – auch für die nächsten Wochen sind noch Protestaktionen geplant (aktuelle Termin finden sich hier: www.hebammenunterstuetzung.de/aktionen).

Denn es geht bei dem „Hebammenproblem“ nicht um die Interessen einer Minderheit – auch wenn dies bei vielen Politikern und in der Öffentlichkeit teilweise noch nicht angekommen ist. Es sind die Mütter, die die Kinder kriegen! Es sind die Väter, die nachts sorgenvoll die Hebamme anrufen, weil das Kind nicht die Brust nimmt. Die Großmütter können wegen fehlender Stillerfahrung keine Tipps geben. Tanten und Onkel wohnen in der Regel weit weg.

Familien brauchen Hebammen – und zwar vor, während und nach einer Geburt! Dafür werden die Familien kämpfen – bis die Politiker und der Versicherungsmarkt eine Lösung gefunden haben.

Die beteiligten Elterninitiativen sind die Elterninitiative des Geburtshauses Kiel e.V., HappyBirthday – Gemeinsam für eine selbstbestimmte Geburtskultur e. V., Hebammenunterstützung.de, mamaprotest, Rabeneltern e.V., die Bürgerinitiative für eine Geburtshilfe im Landkreis Diepholz, Geburt e.V. Eckernförde u.a.

(Dr. Katharina Hartmann, Human Rights in Childbirth (HRiC), 18.3.2014; DHZ 4/2014)