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Trotz Diabetes sicher durch die Schwangerschaft

Derzeit wird in Deutschland rund jedes hundertste Kind von einer Mutter mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes geboren. „Das Ziel der diabetologischen Betreuung muss es sein, die Risiken für Mutter und Kind an diejenigen stoffwechselgesunder Frauen anzugleichen“, sagt Professor Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger, Ärztliche Direktorin des Zentrum Innere Medizin, Fünf Höfe in München. So empfiehlt die Internistin und Endokrinologin etwa, den Augenhintergrund bereits bei der Planung einer Schwangerschaft auf eine mögliche Retinopathie, eine Netzhauterkrankung infolge von Diabetes, hin zu untersuchen. Denn eine augenärztliche Therapie sollte bereits vor der Empfängnis abgeschlossen sein.

Weitaus häufiger als Schwangerschaften von Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes sind allerdings Schwangerschaften, in deren Verlauf die Zuckerkrankheit neu auftritt oder neu diagnostiziert wird. In Deutschland kommt Gestationsdiabetes bei rund 4,5 Prozent aller Schwangeren vor. Um den damit einhergehenden langfristigen Folgen für das Kind vorzubeugen, ist seit 2012 ein Glukose-Suchtest im zweiten Schwangerschaftsdrittel vorgeschrieben. Bei Frauen mit erhöhtem Diabetesrisiko empfehlen die Experten der DGIM, bereits in der Frühschwangerschaft eine Blutglukose-Messung vorzunehmen.

(DGIM, 19.10.2016)

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 15.11.2016