Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz

Verständliche Briefe statt Medizinfachsprache

PatientInnen sollen nach dem Willen der Landesgesundheitsminister eine stärkere Position bekommen und besser informiert werden. Nach jedem Krankenhaus-Aufenthalt sollten sie einen Brief erhalten, empfahlen die Minister am Donnerstag auf ihrer Jahreskonferenz in Düsseldorf. Bislang gibt es bei der Entlassung zumeist nur den Brief in medizinischer Fachsprache für die Hausärztin oder den Hausarzt. Auch den PatientInnen sollten Befunde und Behandlungsempfehlungen nicht nur mündlich, sondern dauerhaft mitgeteilt werden, hieß es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz.

ÄrztInnen sollen zudem verpflichtet werden, neutrale Informationen über Nutzen und Risiken der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) sichtbar in ihren Praxisräumen auszulegen und auf ihrer Internetseite zu verlinken. Das Bundesgesundheitsministerium solle dies gesetzlich regeln, forderten die Länderminister. IGe-Leistungen wie etwa bestimmte Ultraschalluntersuchungen oder die Glaukom-Früherkennung müssen PatientInnen in der Praxis selbst bezahlen.

Bei Behandlungsfehlern sollen PatientInnen leichter Schadensersatz oder Schmerzensgeld erstreiten können. Die Bundesregierung wurde aufgefordert zu prüfen, wie die Beweislast erleichtert werden kann.

Der Bund soll auch Vorschläge für einen Härtefallfonds machen, der Schäden ausgleicht, bei denen die Haftungsregeln nicht greifen. In Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen müssten PatientInnen besser vertreten sein.

Quelle: dpa, 21.6.2018 DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 21.06.2018