Vorsorge digital – was wünschen sich die Frauen?
Die Schwangerschaft stellt eine sensible Lebensphase dar, in der Frauen eine individuelle Versorgung und evidenzbasierte Informationen benötigen. Die Notfallmaßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie umfassten unter anderem eine rasche Bereitstellung online-basierter Informationsmaterialien für Schwangere.
Erfahrungen mit der digitalen Versorgung
Im Rahmen einer qualitativen Studie wurde kürzlich in Australien evaluiert, welche Erfahrungen Frauen mit der digitalen Versorgung während ihrer Schwangerschaft gemacht haben und was ihre Bedürfnisse sind.
Durchgeführt wurde eine deskriptive explorative Studie unter 38 Frauen. Die Erfahrungen zur online erlebten Geburtsvorbereitung der Frauen wurden durch eine Sekundärdatenanalyse in Form einer sogenannten »Parental Education Feedback Form« sowie semi-strukturierte Interviews erhoben und evaluiert. Die Datenerhebung fand zwischen September 2021 und Dezember 2022 statt.
Vier große Themen, acht Unterthemen
In vier Themen und acht Unterthemen wurde aufgezeigt, wie Frauen online durchgeführte Geburtsvorbereitung und Betreuung während der Schwangerschaft erlebten:
- Digitales Lernen als Experiment
- Der Wunsch der Reise
- Vorübergehende Darstellung
- Menschliche Vernetzung im digitalen Zeitalter.
Das digitale Lernen als Experiment umfasste dabei, dass Frauen ein Bedürfnis sowohl nach Informationen als auch nach Hilfestellungen bei individuell auftretenden Fragen haben.
Der Wunsch der Reise umfasst neben Gedanken zum Sinn und Zweck auch Gedanken zur Vollendung.
Die vorübergehende Darstellung baut auf den Unterthemen von Inhalt und Konsistenz sowie Kontext und Konversation auf.
Die menschliche Vernetzung im digitalen Zeitalter enthält neben einer Modalitätspräferenz das Teilen von Informationen.
Gute Struktur und Interaktion
Die Autor:innen diskutieren anhand zum Teil auf den ersten Blick abstrakt klingender Begriffe, dass gut strukturierte digitale Plattformen eine Möglichkeit der Interaktion bieten und darüber auch Antworten auf individuelle Fragen gefunden werden können.
So bieten gut gestaltete digitale Plattformen neben Möglichkeiten zur Interaktion auch individuelle Ansätze zur Online-Geburtsvorbereitung. Jedoch sind zur Umsetzung der Idee Fachkräfte mit digitalen Fachkenntnissen notwendig.
Weitere Forschung ist notwendig, um die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Geburtsvorbereitung umfassender zu erforschen.
Resümee
Die Autor:innen fassen zusammen, dass die Geburtsvorbereitung und die erlebte Schwangerschaft durch eine Vielzahl von Faktoren und die digitale Transformation beeinflusst wird. Um im »digitalen Zeitalter« eine qualitativ hochwertige Betreuung und Informationsweitergabe während der Schwangerschaft zu gewährleisten, erachten sie digitale Kompetenzen von Hebammen als wichtig.
Quelle: Whitworth, K., Donnellan-Fernandez, R., & Fleet, J. A. (2023). Digital transformation of antenatal education: A descriptive exploratory study of women's experiences of online antenatal education. Women and birth : journal of the Australian College of Midwives, S1871-5192(23)00261-5. Advance online publication. https://doi.org/10.1016/j.wombi.2023.08.008 ∙ Beate Ramsayer/DHZ