Wie häufig nutzen Schwangere Soziale Medien?
Eine übermäßige Social-Media-Nutzung in der Schwangerschaft kann negative gesundheitliche Auswirkungen haben.
Die Nutzung Sozialer Medien hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Es liegen Hinweise darauf vor, dass eine überstarke Nutzung das Auftreten mentaler Probleme während der Schwangerschaft bewirken kann. Daher ist es wichtig, Veränderungen im Nutzungsverhalten schwangerer Frauen aufmerksam zu beobachten. Kürzlich wurde im Rahmen einer longitudinalen Studie in den Niederlanden das Nutzungsverhalten Sozialer Medien durch schwangere Frauen evaluiert.
Schwangere Frauen (n=1.135) wurden bei ihrer ersten Schwangerenvorsorge zwischen Januar 2020 und Juli 2022 in die Studie eingeschlossen. Das Nutzungsverhalten Sozialer Medien wurde nach 12, 20 und 28 Schwangerschaftswochen mithilfe der Bergen Social Media Addiction Scale erhoben.
Das durchschnittliche Alter der Teilnehmerinnen betrug 31,3 Jahre bei einem Anteil von 47,2 % an mehrgebärenden Frauen. Durchschnittlich verbrachten sie zwischen 1,6 bis 1,8 Stunden mit der der Nutzung Sozialer Medien.
Es zeigte sich, dass die Nutzung Sozialer Medien in der 12. Schwangerschaftswoche am niedrigsten war und bis zur 20. Schwangerschaftswoche signifikant anstieg. Die Nutzung zwischen der 20. bis zur 28. Schwangerschaftswoche war gleichbleibend. Durchschnittlich verbrachten erstgebärende Frauen mehr Zeit mit Social Media als mehrgebärende Frauen zum Zeitpunkt von 20 Schwangerschaftswochen. Die Nutzung zum Zeitpunkt von 12 und 28 Wochen unterschied sich nicht zwischen Erst- und Mehrgebärenden.
Die Autor:innen geben zu bedenken, dass eine übermäßige Nutzung negative gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens sollten daher ein Bewusstsein gegenüber der Nutzung Sozialer Medien durch Schwangere entwickeln.
Quelle: Muskens, L., Boekhorst, M.G.B.M., Pop, V.J.M., van den Heuvel, M.I. (2023). Browsing Throughout Pregnancy: The Longitudinal Course of Social Media Use During Pregnancy, Midwifery. https://doi.org/10.1016/j.midw.2023.103905 ∙ Beate Ramsayer/DHZ