Rundruf

Zum 1. April 2020 ist die neue S3-Leitlinie zur vaginalen Geburt am Termin geplant. Was erhoffen Sie sich davon für die praktische Arbeit?

Dr. Beate Ramsayer, Hebamme und Gesundheitswissenschaftlerinn

Ich hoffe, dass die neue Leitlinie Einfluss nimmt auf die praktische Hebammenarbeit durch vielfältige Evidenzen für die gekonnte Nichtintervention als beste Betreuungsform der physiologischen Geburt. Auch könnte sie eine Relevanz für Lehre und Forschung durch Verweise auf umfassende Hintergrundinformationen und internationale Referenzen haben. Eine weitere Aufgabe sehe ich im gesundheitspolitischen Gewicht aufgrund einer aus den Evidenzen resultierenden Notwendigkeit, bestehende Strukturen kritisch zu reflektieren und mutig zu ändern!

Gesa Witten, Hebamme und Praxisanleiterin im Marienkrankenhaus Hamburg

Ich erhoffe mir von der Leitlinie endlich einen verbindlichen Betreuungsschlüssel und deutlich weniger CTG-Kontrollen. Somit auch mehr Personal, weil ein Mindestbedarf an Hebammen festgelegt ist – entsprechend dazu eine geringere Arbeitsbelastung. Außerdem erhoffe ich mir durch die Umsetzung der Leitlinie weniger Interventionen durch deutlich strengere Indikationsstellungen beispielsweise für Einleitungen, Oxytocin oder eine Amniotomie.

Rubrik: Immer in der DHZ | DHZ 07/2019

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