Rundruf

Nutzen Sie warme Kompressen mit Wasser oder Kaffee bei der Geburt des Kindes zur Schmerzlinderung am Damm und Prävention von höhergradigen Dammverletzungen?

Karin Ballat, Leitende Hebamme am Universitätsklinikum Bonn

Ja, ich nutze wärmende Kompressen für den Damm nach Rücksprache mit den Gebärenden. Wenn die Frau mit den wärmenden Kompressen ein gutes Gefühl hat. Ob dies eine Prävention für Dammverletzungen ist, weiß ich nicht. Wichtig ist mir das gute, entlastende Gefühl für die Frau, wenn der Kopf »steigt«.

 

Franziska Busche, Leitende Hebamme am Helios Klinikum Hildesheim

»Hands on, Hands off« sowie der Nutzen und die Notwendigkeit des Dammschutzes wird unter uns Kolleginnen viel diskutiert. Wir Hebammen im Helios Klinikum Hildesheim sind hierbei frei in unserer Arbeit. Manche Kolleginnen benutzen angewärmte und feuchte Tücher oder auch nur ein trockenes Tuch für den Dammschutz. Einen Dammschutz mit Kaffee führen wir nicht durch. Unsere Quote für höhergradige Dammverletzungen liegt im einstelligen Bereich.

 

Judith Hartmann, Hebamme, derzeit tätig in der Vor- und Nachsorge im Landkreis Uelzen, zuvor in der Hausgeburtshilfe

Ich verwende bei der Geburt häufig warme feuchte Kompressen und dies wird von den meisten Frauen gut angenommen. Manche Frauen mögen das jedoch nicht, und dann unterlasse ich es, auch wenn es statistisch gesehen das Risiko von Dammrissen mindert. Den Schutzraum zu wahren, ist mir in diesem Falle wichtiger.

Rubrik: Immer in der DHZ | DHZ 10/2019

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