Nordrhein-Westfalen

Bedarf an Hilfsangeboten bei weiblicher Genitalbeschneidung nimmt zu

Der Bedarf an Hilfsangeboten gegen weibliche Genitalbeschneidung nimmt zu. Das zeigen die Zahlen der Beratungsstelle „Stop Mutilation“ in Düsseldorf. 987 Mal haben die Mitarbeiter im Jahr 2014 junge Mädchen, Frauen, aber auch Männer zu dem Thema beraten. Im Jahr 2013 waren es nur 445 Beratungen. Unter anderem haben die Anrufe wegen eines Verdachts auf eine drohende Genitalbeschneidung während eines Ferienaufenthalts im Heimatland um 52 Prozent zugenommen. 62 Mädchen konnten durch die Beratungs- und Aufklärungsarbeit vor der Genitalbeschneidung bewahrt werden.

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter fördert den Verein „Stop Mutilation e.V.“ seit 2011. Es hat außerdem zusammen mit weiteren Akteuren eine Handreichung für Beschäftigte des Gesundheitswesens „Genitale Beschneidung/Verstümmelung bei Mädchen und Frauen“ erarbeitet.

In NRW leben nach Schätzungen des Hilfswerkes terre des femmes mindestens 5.600 von Genitalbeschneidung betroffene oder bedrohte Frauen und Mädchen. Über 1.200 Schülerinnen stammen aus Ländern, in denen dies praktiziert wird.

(aerzteblatt.de, 4.2.2015)

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 16.02.2015