Netzwerk Gesund ins Leben

Anwältinnen für das Stillen gesucht

  • Eine ExpertInnenkommission untersucht anhand des "Breastfeeding Gear Model", wie stillfreundlich Deutschland ist.

  • Ob prominente Schauspielerin, Sängerin, Sportlerin oder Politikerin – viele stillen ihre Babys und sprechen darüber. Mit ihren Stillfotos und Posts in sozialen Medien leisten sie einen wichtigen Beitrag, um die soziale Akzeptanz des Stillens zu steigern.

    "Je mehr Prominente ihre Vorbildfunktion öffentlich für das Stillen nutzen, umso leichter entsteht die für Frauen in der Stillphase so wichtige unterstützende Atmosphäre in der gesamten Bevölkerung. Das bereitet dann den Nährboden für Politik und Gesetzgebung, um die Rahmenbedingungen für das Stillen weiter zu verbessern"* erklärt Prof. Dr. Rafael Pérez-Escamilla, Professor der Yale Public School of Health. Er beschreibt damit das von ihm und seinem Team entwickelte "Breastfeeding Gear Model". Das Modell will für eine optimale Förderung des Stillens acht gesellschaftlich relevante Handlungsfelder wie Zahnräder eines Uhrwerks aufeinander abstimmen. Eines davon ist das Thema Anwaltschaft beziehungsweise Fürsprache durch Prominente. Zu den weiteren Themen gehören eine gesicherte Finanzierung von Stillfördermaßnahmen sowie die professionelle Bildung des Fachpersonals zur Betreuung stillender Frauen.

    Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat das Netzwerk Gesund ins Leben und die Nationale Stillkommission beauftragt, das Vorhaben "Becoming Breastfeeding Friendly" (BBF) für Deutschland durchzuführen. Eine ExpertInnenkommission untersucht anhand des "Breastfeeding Gear Model", wie stillfreundlich Deutschland ist. Dazu gehört auch eine Analyse, wie in deutschen Medien über das Thema Stillen berichtet wird und in welchem Umfang und über welche Kanäle Prominente öffentlichkeitswirksam für das Stillen werben. Anschließend wird sie Maßnahmen vorschlagen, um das gesellschaftliche Klima stillfreundlicher zu gestalten.

    > www.gesund-ins-leben.de/becoming-breastfeeding-friendly

    Quelle Netzwerk Gesund ins Leben, 27.9.2017

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 16.10.2017